[00:00:04.530] - Elinor Maiß
Ja, guten Morgen. Heute gibt es ein neues Interview im Rahmen meiner Serie Wohnen mit Wohlfühlfaktor. Und heute gibt es was ganz Besonderes. Normalerweise lade ich Menschen ein, die ein Angebot haben rund um das Thema Wohlfühlen in der Wohnung, die also selber quasi einen Beitrag dazu haben, wie man die Wohnung schöner machen kann. Und heute haben wir die Sonja Schurig zu Besuch. Und die Sonja Schurig hat ein ganz anderes Angebot, das wird sie gleich noch erzählen, aber was sie für mich jetzt, für meine Interview-Serie sehr interessant gemacht hat, ist, dass Sonja in ihrem Leben so alle drei, vier Jahre umzieht, weil ihr Mann beruflich umzieht. Das heißt, sie ist quasi Expertin in Sachen - ich sage mal - leicht einrichten. So ähnlich hat sie es selbst auch mal formuliert. Und ja, das finde ich einfach einen ganz entspannenden Aspekt, wie geht man mit der Situation um, oft umziehen zu müssen oder zu wollen? Sonja, stellst du dich bitte mal selber vor?
[00:01:26.090] - Sonja Schurig
Ja, hallo, Elinor. Erst mal vielen Dank, dass ich dabei sein darf bei deiner Interview-Reihe. Da freue ich mich sehr drauf, seit unserem ersten Gespräch freue ich mich schon drauf. Ja, mein Name ist Sonja Schurig. Und wie du sagst, wir ziehen alle drei, vier Jahre um. Wir machen das seit 17 Jahren. Und ich würde sagen, man passt sich irgendwie an, jedenfalls in meinem Fall, auch beruflich. Weil du gerade schon drauf angespielt hast, was ich beruflich mache. Ich habe ursprünglich Sprachen studiert und in diesem Bereich auch gearbeitet. Und durch die Umzüge habe ich auch gemerkt, dass ich mich beruflich verändern möchte und habe mich noch mal ganz neu aufgestellt. Arbeite jetzt als psychologische Beraterin und Heilpraktikerin mit einer Online-Praxis, so dass ich also von überall arbeiten kann. Und da ist der Schwerpunkt die Frauengesundheit. Also ich verbinde psychologische Beratung und Naturheilkunde und der Schwerpunkt bei den Frauen, mit denen ich arbeite, sind häufig hormonelle Dysbalancen und man kann sagen zu 99 % in Verbindung mit Stress. Das ist so mein Schwerpunkt.
[00:02:46.990] - Elinor Maiß
Bleiben wir doch mal bei deinem Beruflichen. Wie... was für ein... oder wie geht es denn, eine Online-Praxis aufzubauen - wahrscheinlich arbeitest du nicht nur online, nehme ich mal an - aber eine Online-Praxis aufzubauen mit dem Wissen im Hinterkopf, ich bin bald wieder weg?
[00:03:13.390] - Sonja Schurig
Ja, das ist genau die Frage. Also, wir sind jetzt im Moment im schönen Rheinland, in Bonn. Da sind wir seit vier Jahren und bleiben diesmal etwas länger, damit die Kinder ihre Schule hier fertig machen können. Und als ich hier mein Schild an die Tür gehangen hab, habe ich noch ganz klassisch gedacht, ich werde hier eine, ja, klassische Naturheil-Praxis vor Ort führen. Und so hat es alles angefangen. Und dann ist mir klar geworden, ich bleib ja gar nicht hier. Und deswegen verlagere ich das jetzt mehr und mehr ins Online. Das ist tatsächlich ein Prozess, der gerade läuft, und wo ich froh bin, dass es diese Möglichkeit gibt, dass, wenn wir dann umziehen, ich sozusagen den Laptop zuklappe und alles mitnehmen kann. Und die Patientinnen, die Klientinnen sich dann auch von hier aus wieder an mich wenden können und halt von überall auf der Welt aus. Das finde ich ganz wunderbar.
[00:04:10.720] - Elinor Maiß
Das heißt, so wie manche Leute ein Home Office haben, hast du quasi deine Praxis im Computer?
[00:04:20.850] - Sonja Schurig
Ja, so könnte man sagen. Also im Prinzip ist es ein Home Office oder ein Reise Office, was man von zu Hause aus, einem Home aus, eben, arbeitet man dann da. Genau so ist es.
[00:04:34.970] - Elinor Maiß
Brauchst du dann gar kein Arbeitszimmer?
[00:04:38.990] - Sonja Schurig
Also, ich habe ein kleines Arbeitszimmer. Da ist mein Schreibtisch und da sind meine ganzen Bücher, Nachschlagewerke und eben mein Computer. Da sind... meine Akten sind alle digital und insofern... ja, ich brauche schon einen Raum, in dem ich arbeiten kann, aber der Rest passiert in der Verbindung zwischen den Klientinnen und mir.
[00:05:05.450] - Elinor Maiß
Wie viel von diesem Praxis-Raum kriegen deine Patienten und Patientinnen denn eigentlich mit?
[00:05:14.200] - Sonja Schurig
Das ist eine spannende Frage. Also, die sehen eigentlich den Ausschnitt, den du und ihr jetzt auch seht.
[00:05:21.130] - Sonja Schurig
Okay. Also, du bist jetzt praktisch in deinem Praxis-Raum?
[00:05:24.280] - Sonja Schurig
Genau. Ich bin in meinem Praxis-Raum und es ist ja im Prinzip nur ein Büro, weil ich, ja, weil ich... also hier empfange ich gar niemanden, sondern hier vor Ort habe ich eine Hausbesuchs-Praxis. Das heißt, da besuche ich die Menschen direkt bei sich zu Hause. Und ansonsten arbeite ich, so wie wir jetzt, am Bildschirm. Wenn ich dann alle Einzelheiten oder eben so das Wichtige gesammelt habe in den Gesprächen, dann, ja dann schlage ich tausend Bücher um mich herum auf und schlag nach oder gucke was im Internet und schreibe dann den Behandlungsplan. Und dann nehme ich wieder Verbindung auf und dann geht es eben so wieder zurück. Und immer hin und her.
[00:06:09.300] - Elinor Maiß
Also, ich bin, pardon, ich bin jetzt ein bisschen erstaunt, weil wenn du so meinen Hintergrund siehst - es glänzt zwar ein bisschen und ist nicht so deutlich sichtbar - aber ich versuche schon, online rüberzubringen, was ich bin, was ich mache und so diese ganzen, ja, ich sage mal, Praxis-artigen Accessoires und Assoziationen sind die bei dir... sind die bewusst abwesend?
[00:06:41.550] - Sonja Schurig
Das ist jetzt eine gute Frage. Also, ich habe schon mal manchmal so ein Logo im Hintergrund, gerade wenn ich Kurse für... ich gebe auch Kurse für eine Familienbildungsstätte online... da mache ich dann manchmal das Logo von dieser Familienbildungsstätte an die Wand. Ansonsten wäre das mal eine richtig gute Verbesserung. Da muss ich mal überlegen, wie ich da... wie ich da meine Arbeit visuell präsentieren kann im Hintergrund.
[00:07:11.090] - Elinor Maiß
Ja, ich denke jeder Arzt hat einfach entweder Bücher oder Schränke oder Geräte oder was auch immer da stehen, was einfach zeigt: Okay, das ist ein Mediziner. Ja.
[00:07:26.070] - Sonja Schurig
Ja, also ich habe auf der gegenüberliegenden Seite - könnt ihr jetzt nicht sehen - da sind meine Bücher. Und manchmal bin ich auch versucht, mich vor den Büchern... also die Bücher so als Hintergrund zu nehmen. Was ich auch sehr schön finde. Aber ich denke manchmal, das erschlägt vielleicht auch so das Gegenüber. Und manchmal denke ich, ist es vielleicht auch gar nicht schlecht, wenn da einfach meine Wand ist, ein kleines Stück vom Fenster. Man sieht noch ein bisschen Grün draußen. Ja, das wäre eigentlich sogar so ein bisschen mein Wunsch, dass die Klientinnen, die Patientinnen so ins Grüne gucken können, wenn sie mit mir sprechen. Am liebsten würde ich sogar therapeutische Spaziergänge vorschlagen, aber das geht halt nicht immer. Manchmal geht es auch, dass wenn jeder so mit seinem Handy geht und man unterhält sich, während man läuft.. ist auch ganz schön. Aber wenn ich notieren muss, dann muss ich halt hier sitzen.
[00:08:24.600] - Elinor Maiß
Zu den Büchern vielleicht ein Tipp aus Erfahrungen, die ich mit Menschen gemacht habe. Mir hat mal eine Frau gesagt, da ging es um das Thema Home Office, und diese Frau hat gesagt: Ich habe gerade meinen Arbeitsbereich umgewandelt. Ich arbeite im Wohnzimmer und ich habe jetzt einen geschlossenen Schrank und hatte vorher einen Bücherschrank. Und dann habe ich bei Konferenzen gesehen, dass die Leute auf einmal so hingen. Und dann habe ich gemerkt, sie haben versucht, die Buchtitel zu lesen, wenn es ihnen zu langweilig wurde. Das ist vielleicht nicht gerade förderlich für die Arbeit.
[00:09:06.990] - Sonja Schurig
Ja, das ist auch ein guter Tipp. Ein Schrank, den man zu machen kann.
[00:09:11.100] - Elinor Maiß
Wo man halt nicht sieht, was drin ist. Ja, aber selbst wenn du jetzt in dem Sinne kein Angebot hast, um anderen Menschen ihre Wohnung schöner zu machen. Du willst ja die Menschen von innen sozusagen schöner und gesünder machen. Wenn.... Also ich bin ja diejenige, die Menschen dabei hilft, mit den vorhandenen Dingen ihre Wohnung harmonisch und... zu machen und zu einem Kraftort machen. Wenn wir jetzt mal gucken, welche Verbindung haben wir beide denn? Die Verbindung zwischen uns wäre: Harmonische Wohnung trifft.... Wen trifft sie bei dir?
[00:09:59.660] - Sonja Schurig
Ja, das ist das. Da kann ich sofort mit so einer Art Wortspiel antworten. Also, harmonische Wohnung trifft wohnende Harmonie, könnte man sagen. Also, ich bin so ein Mensch. Ich brauche viel Harmonie. Manchmal wirft man mir sogar vor, ich sei Harmonie-bedürftig oder -süchtig. Und ich glaube, das drückt sich auch im Wohnen aus. Ich möchte es gerne so um mich herum ... für mich harmonisch ist es, wenn es einfach ist, wenn es schlicht ist, wenn irgendwie so eine Klarheit da ist. Wenn es sich einfach stimmig für mich anfühlt, dann harmonisch.
[00:10:45.170] - Sonja Schurig
Ja, und. Und weißt du, wenn so ein Umzug wieder ansteht, dann bricht es ja total in sich zusammen, was man sich da in Harmonie gebaut hat. Und alles und jedes einzelne Stückchen wird wieder eingepackt in Kisten. Und dann steht es in der neuen Wohnung. Wir sind ein 4-Personen Haushalt. Da stehen dann - weiß nicht - 200 oder mehr Umzugskartons in manchen Zimmern bis unters Dach und die Betten sind abgeschlagen. Die Schränke sind abgeschlagen, die Regale stehen in Einzelheiten, Einzelteilen rum und dann muss das alles sich wieder setzen und alles muss wieder seiner Funktion zugeführt werden. Alles, jedes einzelne Teil wieder in die Hand genommen und zusammengeschraubt werden und jedes Buch wieder einsortiert. Und das ist halt dann, da geht diese Harmonie oft so weg und dann baut sie sich wieder auf. Und das ist schön zu sehen, dass dann sich... ja, wie der Nebel wieder lichtet oder sich der alles wieder setzt und dann ist es irgendwann wieder harmonisch. Ja, das ist eigentlich das Schöne dann.
[00:11:54.170] - Elinor Maiß
Das heißt, wohnende Harmonie.... Es gibt da gar nicht so die Riesen-Kollision mit deinen Umzügen? Also, es ist nur ein anderes Vorgehen?
[00:12:08.630] - Sonja Schurig
Ein anderes Vorgehen. Und mir fällt auch gerade noch mal ein, bei unserem letzten Gespräch sind wir auch drauf gekommen auf das Konzept Mosaik, mit dem du ja viel arbeitest. Und für mich ist es so ein Sinnbild für mein Leben, so dieses an verschiedenen Orten und diese verschiedenen kleinen und kleinen Teile zusammenzufügen, immer wieder Zusammenhänge zu machen, zu erkennen, für sich zu erschließen. Insofern ja. Also, es ist kein Widerspruch. Es ist mehr so ein... es ist halt unser Weg und die Harmonie ergibt sich dann gerade vielleicht auch immer wieder durch dieses... wenn so ein Umzug ansteht, da muss man ja auch aussortieren, ganz vieles ausmisten. Und auch das kann ich so übertragen auf das, was ich auch gerne in meinem Beruf mache. Also dass wir eben schauen, was hat sich bewährt, was läuft gut? Das behalten wir bei, das nehmen wir mit. Das bauen wir am neuen Ort auch auf oder vielleicht aus. Und was im Gegenteil ist halt... ja, unbrauchbar geworden? Was können wir zurücklassen? Was können wir vielleicht am neuen Ort, vielleicht nicht gleich weglassen, aber vielleicht in den Speicher tragen oder so. Oder in einen Abstellraum, wo es erst mal so dieses Einfache, Schlichte, Klare, was mir so im Alltag wichtig ist, dann nicht so stört. Es darf da sein, manches darf bleiben, aber halt im zu-nen Schrank sozusagen, wo es nicht dauernd rausguckt.
[00:13:45.450] - Elinor Maiß
Und bei unserem ersten Gespräch, als wir uns kennengelernt haben, hast du erzählt, in einem neuen Ort wäre einer der ersten Wege in Sachen Einrichtung zu dem schwedischen Möbelhaus. Das habe ich gut behalten.
[00:14:04.110] - Sonja Schurig
Ja, das stimmt.
[00:14:05.040] - Elinor Maiß
Alles, was dann fehlt oder so, muss quasi jedes Mal punktgenau sozusagen für die Wohnung ergänzt oder verändert werden.
[00:14:18.230] - Sonja Schurig
Hmm, ja, das ist so und wir bauen auch manchmal selber Sachen. Also ich habe zum Glück einen, einen handwerklich begeisterten Mann. Wir haben jetzt auch gerade einen Schrank für unsere Tochter gebaut mit, also mit Baumarkt-Materialien. Aber stimmt, das schwedische Möbelhaus, das ist auch... Manchmal scherzen wir dann so, das ist auch schon so ein Stück Heimat, weil die sind ja überall auf der Welt mehr oder weniger gleich und es gibt die gleichen Sachen und der Weg ist immer der gleiche. Und dann hat man auch schon fast so ein bisschen Heimatgefühl, wenn man da reinkommt, freut sich. Aber ja, also mir ist jetzt tatsächlich auch immer wichtiger geworden über die Jahre dieses in sich selber auch wohnen und gerne in sich selber wohnen und sozusagen den eigenen Körper als Behausung auch sich gemütlich zu machen und da sich drin wohlzufühlen. Ja, das ist... Also das sind so zwei Aspekte, die sich, glaube ich, ergänzen.
[00:15:21.850] - Elinor Maiß
Was macht denn dein Angebot unter dem Aspekt Wohnen und Umziehen so besonders?
[00:15:32.820] - Sonja Schurig
Gerade unter dem Aspekt Umziehen, das interessiert dich besonders. Ja, also ich glaube, mein Angebot ist besonders, weil ich neugierig bin auf das, was mir die.. Frauen sind es eigentlich immer, mit denen ich arbeite. Bei.. klar mein Thema ist Frauengesundheit. Was mir die Frauen erzählen von sich.... Ich bin neugierig auf eben diese Einzelheiten, die auch ihr Leben ausmachen und ihr Erleben, neugierig auf die verschiedenen Seiten, die da in jedem Menschen drinstecken. Und wie das dann - für mich als dann von außen Beobachtende - wie sich das so zu einem Ganzen auch ... könnte man auch wieder so sich ein Mosaik vorstellen, wie sich das dann so zusammenpuzzelt. Und dieses Besondere durch das Umziehen, das ist eben, dass ich auch gerade Menschen, die ihrerseits auch vielleicht hoch mobil sind oder auch umziehen müssen oder auch eben einfach in Veränderungssituationen stecken, in Abschiedssituationen, Trennungen oder in sich Trennen von einer unliebsam gewordenen Gewohnheit oder so, dass ich die, glaube ich, gut verstehen kann, weil ich mich selber so oft in Veränderung befinde.
[00:16:54.950] - Elinor Maiß
Da muss ich gleich noch mal nachfragen. Wenn du sagst, dich selber in Veränderung befinden, heißt das, dass dieser neue Ort dich im Prinzip oder die neue Wohnung dich im Prinzip jedes Mal ein Stück verändert? Könnte man das so sagen?
[00:17:13.570] - Sonja Schurig
Ich denke, dass ja. Ich denke, dass die Umwelt immer einen großen Einfluss auf uns hat und einlädt zu Reaktionen, die dann von uns wieder kommen. Und das ist immer so ein Hin und Her zwischen Innen und Außen. Also ja, da würde ich die Frage bejahen oder dir zustimmen. Ich glaube, dass das Außen uns auch immer ein Stück verändert, auch wenn wir vielleicht so unseren inneren Kern finden möchten und suchen. Und das Außen hilft vielleicht auch sogar dabei, dass wir jedes Mal dann noch mal ein Stückchen enger an das rankommen, was uns eigentlich im Kern ausmacht. Weil, ja, weil die Veränderung von außen uns dazu irgendwie anstupst, da noch mal zu gucken, was ist mir eigentlich wichtig, was macht mich eigentlich aus?
[00:18:07.240] - Elinor Maiß
Was wünschst du dir denn für deine Kunden und Kundinnen?
[00:18:12.110] - Sonja Schurig
Ja, dass... für die wünsche ich mir eigentlich, dass sie auch neugierig sind auf sich und auf ihr Erleben, dass sie bei sich schauen, dass sie, ja, bei sich reinhören und dadurch immer mehr auch so zu Expertinnen für ihr eigenes Erleben werden. Dass sie also sich so Leute wie mich auch schon mal gönnen, um so Impulse zu bekommen, um auch vielleicht mal ein Stück, ein Stück Weg-Begleitung zu bekommen. Aber dass sie mehr und mehr für sich selber merken, dass das da eigentlich sie die Expertin sind, die am besten wissen, was der nächste Schritt ist und was für sie am stimmigsten ist.
[00:18:57.860] - Elinor Maiß
Oder in meiner oder in unserer Terminologie zu bleiben, wie sie am besten ihre innere Wohnung einrichten können.
[00:19:07.410] - Sonja Schurig
Ja, ja, genau. Wie es sich am besten anfühlt. Und da, das ist so mein Weg, da immer wieder dazu einzuladen, auch den Körper sozusagen zu befragen oder auf den Körper zu hören, weil der uns wie so Signale senden kann. Also das... vielleicht ist es bei dir auch so, wenn... Du kommst irgendwo rein und du hast so ein körperliches Gefühl von: Dieses Zimmer ist stimmig oder dieses Zimmer bräuchte Veränderung. Oder wie du jetzt gemerkt hast, da fehlt ja, bei mir fehlt ja am Hintergrund irgendwie so was Prägnantes, was für mein Arbeiten auch steht. Und das hast du ja vielleicht auch irgendwo im Körper gespürt.
[00:19:51.560] - Elinor Maiß
Also, bei mir ist weniger körperlich, als das ich das fühle. Also, also keine Körpergefühle, sondern Emotionen.
[00:20:04.090] - Sonja Schurig
Und die fühlst du dann wie?
[00:20:07.180] - Elinor Maiß
Bei mir geht ganz viel über die Augen.
[00:20:10.790] - Sonja Schurig
Aber dann ist das also.... ist es irgendwie so in dieser Augenpartie, wäre das anzusiedeln? Letztendlich ja vielleicht doch... ist es irgendwie ein Körpergefühl, oder? Jedenfalls wäre ich sonst auch wieder sehr neugierig herauszufinden, wie sich das bei dir dann zeigt, dieses Gefühl.
[00:20:30.350] - Elinor Maiß
Na ja, aber das ist jetzt ein Thema, was uns ganz weit wegführen würde. Das können wir gerne bei einer anderen Gelegenheit auch mal besprechen. Ja. Was wünschst du dir für dich selber?
[00:20:47.300] - Sonja Schurig
Auch das. Also, dass es so bleibt mit dieser Neugierigkeit auf andere und auf Neues. Und dass ich, dass ich die Arbeit weitermachen kann. Dass ich so ein Stück.... also für mich ist es so eine Trias aus Lichtblick, Stärkung, Ganzheit, dass ich so ein Lichtblick, ein Impuls sein kann für Menschen, dass ich sie auf ihrem Weg ein Stück stärken, begleiten kann zu immer mehr Stimmigkeit und Ganzheit. Wobei ich bei der Ganzheit ... da bin ich bei Pareto und den 80 %... also wenn 80 % von dem Umzugs-Chaos dann wieder eingerichtet sind, dann ist es eigentlich schon ein ganz, ganz gutes Stück des Weges geschafft. Und die 20 %, die man dann noch perfektionieren kann, das ist sehr schön zu wissen, das ist dann noch und es geht immer noch ein Stückchen besser. Aber bei 80 % ist da schon mal so eine große Zufriedenheit.
[00:21:48.530] - Elinor Maiß
Verat doch mal, wie lange braucht ihr im Schnitt für diese 80 % nach dem Einzug?
[00:21:57.800] - Sonja Schurig
Also für die 80 %, glaube ich, wir schaffen das so in, ich würde sagen, in vier bis sechs Wochen. So ganz, ganz okay. Und dann geht es aber... Dann wird noch mal hier was verrutscht und dann noch mal was geschoben. Also, wir haben gemerkt, dass oft so nach einem Jahr... ist dann noch mal so eine größere... dass noch mal irgendwie, noch mal das Sofa mit dem sonst was getauscht wird oder wirklich noch mal eine andere Perspektive ins Zimmer kommt oder eine Funktion getauscht wird oder so. Und so nach einem Jahr sind wir dann meistens alle zufrieden.
[00:22:43.400] - Elinor Maiß
Okay, du bist echt Expertin für.. für Umziehen quasi. Vielleicht solltest du das auch mal anbieten. Ja, gibt es noch einen Tipp für das schöne, innere Wohnen für deine Kunden und Kundinnen oder bzw. Hier für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen?
[00:23:06.690] - Sonja Schurig
Mein Tipp wäre dieses... tatsächlich Reinhören und noch der speziellere Tipp, dieses regelmäßige Reinhören. Immer wieder so sich, in sich reinhören und sich selber zuhören. Regelmäßig, so auch der Organismus sich drauf einstellen kann, dass er gehört wird und dass, dass es nicht verhallt, was er an... Symptomen sind es ja oft... was er an Symptomen so zeigt, dass man sich da wirklich Zeit... manchmal... also so regelmäßig für sich Zeit nimmt und da immer mal wieder reinspürt. Und so ist es, glaube ich, auch im Außen. Oder so empfinde ich dieses immer mal wieder schauen: Ja, passt es alles noch? Stimmt es so noch oder braucht es irgendwie eine Veränderung? Und was könnte das sein?
[00:23:57.660] - Elinor Maiß
Liebe Sonja, wir sind am Ende unseres Interviews angelangt. Ich danke dir ganz herzlich, dass du dich bereit erklärt hast, mal eine, einen ganz anderen Blick auf Wohnen und Umziehen zu geben. Ich fand es sehr spannend, ein, ja, quasi eine über die Erfahrung zur Expertin gewordene Frau zur Interviewpartnerin zu haben. Ganz herzlichen Dank dafür.
[00:24:34.910] - Sonja Schurig
Danke Elinor, ich danke dir auch und es war auch für mich eine ganz spannende neue Perspektive.
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